Wirtschaft Der Barcode wird 50

Ricarda Stiller

Im Jahr 1974 wurde das erste Produkt an einer Supermarktkasse gescannt.

Man findet sie auf Verpackungen von Lebensmitteln oder Drogerieprodukten, aber auch auf Schildern von Kleidung oder bei Elektronikwaren. Dicke Striche, dünne Striche, mal enger zusammen, mal weiter auseinander und dazwischen immer weiß. Jeder kennt diese Strichcodes – auch Barcodes genannt. Nun feiert der Barcode seinen 50. Geburtstag. Aber wie funktioniert das?

Die Striche sind nach einer Codiervorschrift angeordnet und können mit optischen Lesegeräten, also Scannern, gelesen und decodiert werden. Man nennt dies eine „optoelektronisch“ lesbare Schrift. Im Juni 1974 wurde zum ersten Mal ein Barcode auf einem Produkt an einer Supermarktkasse gescannt. Fachleute erwarten allerdings, dass der Code in einigen Jahren abgelöst sein wird. Inzwischen tragen mehr als eine Milliarde Produkte einen Barcode. Jeden Tag werden auf der ganzen Welt etwa zehn Milliarden Barcodes gescannt. Unter jedem Code steht eine 13-stellige Artikelnummer. Diese Artikelnummer wird weltweit von einer Kölner Firma vergeben. Mit dem Code ist jeder Artikel weltweit erkennbar.

Zum Beispiel hat jede Schokoladensorte einer bestimmten Marke auch eine eigene Artikelnummer. Zieht die Kassiererin den Code über den Scanner, erkennt das System, um welches Produkt es sich handelt. Beim Scannen piept es. Der Ton zeigt an, dass ein Artikel von der Kasse erfasst wurde. Wenn es nicht piept, muss er noch mal neu gescannt werden. Und wenn das gar nicht funktioniert, muss der Zahlencode per Hand eingegeben werden.

Was kommt nach dem Barcode?

Die Zukunft wird eher nicht der Barcode sein. Immer häufiger begegnet einem der QR-Code. Die Umstellung hat Experten zufolge bereits begonnen. Die neuen Scanner arbeiten mit eingebauten Kameras und sind im Schnitt schon bei vier von fünf Kassen in den Geschäften im Einsatz. Aber warum stellt man vom Barcode auf QR-Code um? Heutzutage möchten Kunden mehr über die Produkte wissen, die sie kaufen. Mit einem QR- Code können mehr Informationen – etwa zu Allergenen, über das Mindesthaltbarkeitsdatum, oder zur Herkunft der Artikel – hinterlegt werden. Allerdings müssen die Artikel mit QR-Code immer noch einzeln an der Kasse gescannt werden.

RFID: alle Produkte gleichzeitig

Bei einem RFID-Chip funktioniert die Erkennung der Waren anders. Mit den Funk-Chips wird bereits in vielen Bibliotheken und bei verschiedenen großen Kleidungsgeschäften gearbeitet. Die Artikel müssen dabei nicht mehr einzeln gescannt werden, sondern können alle gleichzeitig erfasst werden. Der RFID-Chip kann jeden einzelnen Artikel eindeutig zuordnen. Das Verfahren hat aber auch Nachteile. Die Kennzeichnung jedes einzelnen Produkts ist aufwendiger. Zudem kosten diese RFID-Tags immer noch mehrere Cent pro Stück. Deshalb eignen sie sich eher für teurere Produkte, etwa Kleidung, als für einen einzelnen Joghurtbecher. Daher glauben Experten, dass auch in Zukunft noch verschiedene Codes verwendet werden. Je nachdem, für welches Produkt.