Vorsicht! Zecken sind schon aktiv

Tanja Volz

Eigentlich verschwinden Zecken im Winter, sie fallen in Winterstarre, wenn es einige Tage kälter als sieben Grad ist. Doch durch den Klimawandel und die damit steigenden Temperaturen sind die Spinnentiere im Prinzip das ganze Jahr über fit – wenn es jetzt wärmer wird, werden sie so richtig aktiv.

Durch die milderen Winter ist es zudem möglich, dass andere Zecken-Arten in Deutschland einwandern, die bisher wegen der Kälte im Winter nicht überleben konnten. Sticht eine Zecke, ist das zunächst einmal kein Problem. Doch die Tiere können verschiedene Krankheiten übertragen. Zu diesen Krankheitserregern zählen vor allem Viren, welche die sogenannte Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Nach wie vor besteht vor allem in Süddeutschland erhöhte Gefahr, sich durch einen Zeckenstich mit FSME-Viren zu infizieren. Diese Viren verursachen eine Erkrankung der Hirnhaut, das kann sogar lebensgefährlich werden. Dagegen kann aber geimpft werden! Gegen eine andere, häufig übertragene Erkrankung gibt es keine Impfung: Die sogenannte Borreliose. Ausgelöst wird diese durch Bakterien. Diese sitzen vor allem im Darm der Zecken und bis die Bakterien von dort in die Beißwerkzeuge und damit in die Stichwunde gewandert sind, vergehen mehrere Stunden. Wer die Zecke rechtzeitig entfernt, kann eine Infektion oft noch verhindern. Ansonsten kann ein roter Ring um die Einstichstelle eine Infektion zeigen. Man bekommt Fieber, Muskel- und Kopfschmerzen. Weil die Bakterien das Nervensystem angreifen, kann die Erkrankung gefährlich werden. Vor allem, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt wird. Manche Menschen leiden dann ein Leben lang an Gelenkentzündungen.

Schütze dich!

Lass der Zecke möglichst wenig freie Haut zum Angriff! Also am besten lange Hosen und ein Langarm-T-Shirt anziehen, ebenso wie feste Schuhe. Wenn du helle Kleidung trägst, kann man die dunklen Tiere besser erkennen. Über die Hosenbeine gestülpte Strümpfe erschweren den Zecken die Suche nach nackter Haut. Anti-Zecken-Mittel, die es zu kaufen gibt, schützen nur begrenzt, sagen Experten. Wer im Wald auf festen Wegen bleibt, ist auch ein bisschen sicherer vor den lauernden Tieren. 

Absuchen

Meist warten Zecken etwa einen Meter über dem Boden auf Nahrung – auch in gepflegten Parkanlagen oder Gärten in der Stadt. Ruck zuck klammern sie sich an vorbeikommenden Lebewesen fest und stechen zu. Ob geimpft oder nicht: Wenn du also vom Spielen draußen nach Hause kommst, sollte dein Körper genau nach den Tieren abgesucht werden. Denn je schneller man sie entfernt, desto weniger Krankheiten können sie übertragen. Zecken mögen es gerne feucht und warm, daher verbergen sie sich am Körper etwa hinter den Ohren oder unter den Armen. Also: genau hinschauen!

Entfernen

Mit einer Pinzette – es muss nicht unbedingt eine Zeckenzange sein – die Zecke so nah wie möglich an der Haut fassen, nicht quetschen, sondern vorsichtig herausziehen. Nicht drehen und auch nicht mit Öl beträufeln. Wichtig ist, dass der Kopf mitsamt der Mundwerkzeuge entfernt wird. Lass dir dabei auf jeden Fall von deinen Eltern helfen.