Sternbilder Harry Potter und Paddington

Melanie Maier

Um Kinder für Astronomie zu begeistern, haben Studenten Sternbilder neu benannt.

Kannst du den Großen Wagen und die Kassiopeia nachts am Himmel erkennen? Wenn du das nicht kannst, geht es dir so wie vielen anderen Kindern. Denn nur noch wenige junge Menschen kennen heutzutage Sternbilder, sagen Astronomen. Das sind die Wissenschaftler, die sich mit dem Himmel und den Sternen beschäftigen. Bei einer Studie aus Großbritannien mit Kindern und Jugendlichen stellte sich vor Kurzem heraus, dass 72 Prozent der Teilnehmer noch nie am Himmel nach Sternbildern gesucht haben.

Um junge Menschen für die Astronomie zu begeistern, haben sich Studenten aus der englischen Stadt Birmingham jetzt etwas ausgedacht. Sie haben sich neue Sternbilder einfallen lassen – und ihnen Namen gegeben, mit denen nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder etwas anfangen können. Unterstützt wurden die Nachwuchswissenschaftler von den Organisatoren des Naturwissenschaftsfestivals Big Bang Fair. Eines der insgesamt acht neuen Bilder hat zum Beispiel die Form einer Brille. Es heißt: „Harry Potter“. Bei einem anderen Sternbild meint man, Stiefel zu erkennen. Es trägt den Namen „Paddington“ und wurde nach der Romanfigur Paddington Bär benannt. Weitere Namensgeber waren die Tennisspielerin Serena Williams und der jamaikanische Sprintstar Usain Bolt.

Offizielle Sternbilder sind die neuen Motive aber noch nicht. Dazu müsste die Internationale Astronomische Union (IAU) sie erst einmal anerkennen. Die 88 Sternbilder, die wir heute kennen, hat die IAU bereits im Jahr 1922 festgelegt. Doch Sternbilder kannten die Menschen schon viel früher. Sie waren wichtig, denn es gab noch nicht so viele Landkarten wie heute oder Karten, mit denen man auf hoher See navigieren kann. Ein Navi oder ein Smartphone mit GPS-Suche gab es damals erst recht nicht. Deshalb mussten sich die Leute anders orientieren. Und das taten sie unter anderem mithilfe der Sterne. Wer nach Norden wollte, hielt zum Beispiel Ausschau nach dem Polarstern. Er befindet sich fast genau im Norden.