smart-Chefin Karin Adt "Mein Auto ist ein Schlumpf"

Tanja Volz

Mit Elektroautos soll die Umwelt geschont werden. Der smart wird in Zukunft nur noch mit Strom fahren. Unsere Kinderreporter Dominik (12) und Leonie (10) haben die neue smart-Chefin Katrin Adt über Fahren in der Zukunft befragt.

Dominik: Was halten Sie von Elektroautos?

Katrin Adt: Das ist die Zukunft für die Autos in der Stadt. Wir werden vermutlich irgendwann keine Verbrennungsmotoren mehr in der Stadt haben, damit die Städte sauberer werden.

Dominik: Aber sind die Elektroautos nicht zu teuer?

Katrin Adt: Ja, schon, aber als das Smartphone erstmals auf den Markt kam oder eine gute Kamera, waren diese auch zunächst teuer. Das wird dann billiger, wenn viele Leute das Produkt nutzen. Das wird auch beim Elektroauto so sein.

Leonie: Gibt es denn nicht zu wenig Ladestationen?

Katrin Adt: Es gibt schon viele öffentliche Ladestationen in den Städten. Und wenn die Kunden das haben wollen, dann wird es diese auch geben. Zu Beginn des Autofahrens hat man in der Apotheke getankt, es gab keine Tankstellen, die entstanden erst mit der Nachfrage.

Dominik: Haben Verbrennungsmotoren keine Zukunft mehr in Stuttgart oder in ganz Deutschland?

Katrin Adt: So pauschal kann man das nicht sagen. Ich glaube, in Städten für kürzere Strecken wird die Elektromobilität den Verbrennungsmotor überholen. Für lange Strecken gilt das nicht so ausschließlich.

Dominik: Ist denn der E-smart umweltfreundlich?

Katrin Adt: Das Elektroauto ist auf jeden Fall ökologisch die bessere Alternative. Man darf aber nicht vergessen, dass ein Elektroauto nur so umweltfreundlich ist wie die Stromgewinnung. Wenn der Strom aus Kohle gewonnen wird, ist das nicht sehr umweltfreundlich, aber mit Windkraft schon.

Dominik: Ich finde die Innenausstattung nicht gut!

Katrin Adt: Echt? Ich finde die witzig, sehr praktisch, einfach und modern. Sie ist einfacher als beim Mercedes, aber der smart sollte auch kein kleiner Mercedes sein.

Leonie: Fahren Sie selbst auch einen smart?

Katrin Adt: Draußen steht ein blauer smart, das ist mein Schlumpf! Ich liebe dieses Auto, denn es ist auch ein Cabrio, und ich fahre gerne offen. Ich bin aber auch schon sehr viel früher smart gefahren. Schwierig wird es nur, wenn meine Kinder noch Freunde irgendwohin mitnehmen wollen. Dann wird es zu eng. Manchmal braucht man auch ein größeres Auto, aber im Stadtverkehr reicht ein smart normalerweise. Aber es gibt ja auch noch die größere Variante, die forfours.

Leonie: Sie haben beruflich schon viel gemacht und auch jetzt einen Fulltimejob. Wie geht das denn mit dem Familienleben zusammen?

Katrin Adt: Mein Mann kann sich seine Zeit ein bisschen besser einteilen, und wir konnten uns gemeinsam um die Kinder kümmern. Wenn man alles gut plant, geht das – auch wenn nicht jeden Nachmittag ein frisch gebackener Kuchen auf dem Tisch steht. Hauptsache, alle fühlen sich wohl. Mittlerweile sind die Kinder 14 und 16 Jahre alt, da brauchen sie nicht mehr so viel Betreuung.

Leonie: Als Kind waren Sie viel im Ausland, wie war das?

Katrin Adt: Das ist einerseits sehr spannend, andererseits musste ich als Kind häufig umziehen und Freunde zurücklassen. Das war anstrengend. Meine Kinder sollen in Stuttgart ihre Heimat haben und an einem Ort aufwachsen.


Katrin Adt Die 46-Jährige ist seit Kurzem Chefin bei smart. Sie arbeitet schon viele Jahre bei Daimler in verschiedenen Abteilungen. Bereits als Kind war sie viel im Ausland. Ihr Vater war Diplomat, hat also Deutschland in anderen Ländern vertreten. Daher musste sie oft umziehen, die Schule wechseln und viele Sprachen lernen: Sie kann Englisch und Französisch perfekt und spricht Portugiesisch, Holländisch und Luxemburgisch.