Ritter Eiserne Kerle

Manuela Kaczmarek

Tapfere Krieger reiten in schwerer Rüstung in die gefährliche Schlacht. So stellen wir uns die Ritter vor. Doch war das früher wirklich so?

Das Mittelalter, von 500 bis 1500 nach Christus, war die Zeit der Burgen und Ritter. Man unterschied vor allem zwischen Bauern und Adligen. Doch wer waren die Ritter? Das Wort Ritter stammt vom kämpfenden Reiter ab. Diese haben die Landesgrenze vor Feinden geschützt und sind in Kriege gezogen. Deswegen waren sie sehr wichtig.

Nicht jeder konnte Ritter werden, denn das Rittersein war sehr teuer. Das Pferd und die Rüstung musste der Kämpfer selber bezahlen. Wollte er auch noch Diener an seiner Seite haben, kostete das viel Geld. Ein einfacher Soldat konnte sich das nicht leisten. Deswegen gehörten die Ritter den Adligen an. Meist wurde schon bei der Geburt bestimmt, dass ein Junge Ritter wurde.

Im Alter von sieben Jahren musste ein zukünftiger Ritter sein Zuhause verlassen. Auf der Burg eines Verwandten lernte er Reiten, Schwimmen und den Umgang mit Waffen. Mit 15 Jahren wurde er Knappe. Ein Knappe begleitete seinen Herrn, also einen vollwertigen Ritter, zu Turnieren oder in die Schlacht. Ab dem 21. Lebensjahr war die Ausbildung abgeschlossen und man durfte auf der Familienburg zum Ritter geschlagen werden.


Wie gehen Ritter eigentlich aufs Klo? Haben sie sich gewaschen? Und waren sie wirklich Frauenhelden? Fünf Fragen, die wir einem Ritter schon immer einmal stellen wollten:

Gab es Ritter, die nicht reiten konnten?

Nein, gab es nicht. Schon früh in der Ausbildung lernten die Jungen, wie sie mit Pferden umgehen sollten. Denn später als Knappen mussten sie sich um das Pferd ihres Herren kümmern. Reitunterricht spielte während der Lehrjahre eine wichtige Rolle.

Wie lang brauchte ein Ritter, um seine Rüstung anzuziehen?

Meist brauchte er eine Stunde. Ohne die Hilfe seines Knappen konnte ein Ritter seine Rüstung gar nicht anlegen. Eine Rüstung aus Metallplatten wog bis zu 30 Kilogramm und bestand aus mehreren Teilen. Darin konnten sich die Ritter nur noch schlecht bewegen.

Wie gingen Ritter in Rüstung aufs Klo?

Da die Rüstung aus Metallplatten bestand, wurden die Platten zwischen den Beinen mit Bändern zusammengebunden. Somit konnte der Ritter die Bänder lösen und sich erleichtern. Ging das in einer Schlacht mal nicht, ließ er es einfach laufen.

Duschten Ritter eigentlich?

Nein, es wurde nur in Badezubern, einer Art Holzwanne, gebadet. Da es noch kein fließendes Wasser gab, mussten Diener das Wasser aus Brunnen schöpfen und über dem Feuer extra erhitzen. Das war aufwendig, deswegen wusch man sich nur sehr selten. Ritter, die stanken und Läuse hatten, waren keine Seltenheit.

Bekamen Ritter am Ende immer die Prinzessin?

Ritter erkämpften sich in Turnieren die Zuneigung der Prinzessin. Aber eine Trophäe für einen Turniersieg war sie nicht. Im Mittelalter wurden die Ehemänner von den Eltern ausgesucht. Verliebte sich die Tochter in den falschen Mann, wurde sie von ihm befreit.

Wenn du wissen möchtest, ob du früher ein Ritter oder vielleicht doch ein anderer Burgbewohner gewesen wärst, mache hier unser Quiz.