Parteien in Deutschland Wer will was?

Nadia Köhler

Schwarz, rot oder grün – unsere Parteienlandschaft ist ganz schön bunt. Damit du mitreden kannst, erklären wir dir, wofür sich die sechs größten politischen Gruppen einsetzen.  


Fünf der acht deutschen Bundeskanzler kamen von der Christlich Demokratischen Union (CDU). Sie wird seit 17 Jahren von Angela Merkel angeführt und ist eine der größten Parteien. Die CDU steht der
Kirche nahe und hält an lang gepflegten Regeln und Traditionen fest. Darum nennt man sie die Konservativen oder mit Blick auf die Parteifarbe die Schwarzen. Die Christlich Soziale Union (CSU) ist die Schwesterpartei der CDU. Die CSU gibt es nur in Bayern. CDU und CSU treten als Team an, das auch Union heißt.

Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) wurde vor mehr als 150 Jahren als Arbeiterpartei gegründet. Sie ist die älteste und neben der CDU die größte Partei. Die SPD setzt sich weniger für die Rechte der Chefs als für die der Angestellten ein. Die versucht sie, vor schlechter Bezahlung oder plötzlicher Kündigung zu schützen. Ihre Anhänger werden Sozis oder die Roten genannt, weil die Parteifarbe Rot ist. Drei Bundeskanzler stellte die SPD bisher. Der letzte, Gerhard Schröder, regierte bis 2005.



Die Partei Bündnis 90/Die Grünen haben Menschen gegründet, die vor mehr als 40 Jahren gegen Atomkraftwerke, für den Umweltschutz und für Frieden demonstriert haben. Der Schutz von Tieren und Pflanzen liegt der Partei bis heute sehr am Herzen. Darum nennt sie sich auch Die Grünen. Frauen sollen die gleichen Chancen und Rechte haben wie Männer. Sieben Jahre haben die Grünen bereits mit der SPD in Deutschland regiert. In Baden-Württemberg bestimmen sie mit der CDU die Politik.


Die Freie Demokratische Partei (FDP) sieht sich vor allem als eine Partei der Freiheit. Sie wird liberal genannt, weil sie feste Vorschriften und Regeln nur befürwortet, wenn es unbedingt notwendig ist. Sie achtet stark darauf, dass der Staat die Freiheit der Menschen nicht zu sehr einschränkt, und hilft Firmen und Chefs dabei, erfolgreich zu sein. Die FDP hat noch nie einen Bundeskanzler gestellt, aber häufig zusammen mit einer anderen Partei regiert. Zurzeit ist sie in zwei von 16 Bundesländern an der Regierung beteiligt.


Die Alternative für Deutschland (AfD) gibt es erst seit 2013. Die AfD spricht Wähler an, die mit den alten Parteien unzufrieden sind. Sie bietet sich ihnen als andere Möglichkeit (Alternative) an und ist nun in 13 von 16 Landesparlamenten vertreten. AfD-Politiker machen oft extreme Aussagen, um aufzufallen. Sie sprechen gezielt Menschen an, die Fremden gegenüber ängstlich oder sogar feindlich eingestellt sind. Darum wird die AfD rechtspopulistisch genannt. Die anderen Parteien lehnen die AfD ab.



Die Linke stammt von der Partei SED ab, die in der ehemaligen DDR in Ostdeutschland das Sagen hatte. Dort wurden unter der Alleinherrschaft der SED Menschen unterdrückt und ausspioniert. Die Linke fühlt sich vor allem den Menschen verpflichtet, die wenig Geld haben, zum Beispiel den Arbeitslosen. Ärmeren Menschen verspricht sie mehr Arbeitsplätze und mehr Geld. Die Reichen sollen dafür mehr von ihrem Verdienst abgeben. Die Partei nennt sich sozialistisch. Sie will nicht, dass die Reichen die Macht haben.