Neu im Kino Eine furchtbar nette Familie

Ina Hochreuther

„Meine teuflisch gute Freundin“ ist witzig gemacht.

Die 14-jährige Lilith hat einen strengen Vater, der sie gut ausbilden und beschützen möchte. Das Besondere daran ist, dass er „der Teufel“ ist. „Die Hölle“, in der sie wohnen, wirkt ein wenig wie die moderne Machtzentrale einer Börse. Lilith langweilt sich mit ihrem öden Privatlehrer und möchte zeigen, dass sie alt genug ist, um in die Welt hinauszugehen und dort Menschen zum Bösen zu verführen. Ihr Vater gibt ihr eine Woche Zeit, um sich zu beweisen – und er sucht den Ort aus: Bei den Birnsteins, zu denen sie kommt, handelt es sich um eine absolut liebenswürdige Familie. Greta, die Tochter in Liliths Alter, hat nur Gutes im Sinn.

„Meine teuflisch gute Freundin“ von Regisseur Marco Petry nach dem gleichnamigen Buch von Hortense Ullrich ist ein mitreißend witzig gemachter Film. Denn Greta und ihr Umfeld ahnen nichts von Liliths Hintergrund. Und das Mädchen kann sich deren Nettigkeit kaum entziehen. Ganz schlecht für ihre Karriere als Teufelin. Und dann gibt es da noch einen Mitschüler, der seltsame Gefühle bei ihr auslöst ... Interessant ist auch, wie sich hier Gut und Böse nicht immer trennen lassen. Oder ist es etwa schlimm, Dinge anders anzugehen, als die Eltern es gerne hätten?