Merle: Hallo Leony! Als Popstar steht man häufig auf der Bühne. Wie ist es, vor so vielen Menschen zu singen?
Leony: Schön! Ich glaube, manche Leute mögen es nicht so gern oder sind dann ganz, ganz aufgeregt. Aber für mich ist es das Schönste, das es gibt. Ich wollte schon als kleines Kind auf die Bühne und Sängerin werden. Wenn Leute vor der Bühne stehen, die deine Songs mitsingen, die du geschrieben hast, die tanzen, die singen, die lachen, die weinen: Das ist ein ganz, ganz schönes Gefühl.
Leonys Songs laufen im Radio rauf und runter. Nun singt sie gemeinsam mit One Republic und Meduza den offiziellen EM-Song „Fire“. Die Sängerin hat Dana (13) und Merle (9) erzählt, wie es dazu kam.
Merle: Was war das Peinlichste oder das Lustigste, das dir bei einem Auftritt passiert ist?
Leony: Texthänger habe ich relativ häufig, würde ich sagen (lacht)! Das kann ich aber im besten Fall irgendwie überspielen, damit die Leute das nicht mitbekommen. Ansonsten: stolpern, Wasser ausschütten, ... Oder ich sage irgendwelche Schimpfwörter. Und dann denke ich: „Ups! Es sind viele Kinder da!“ Aber ich versuche, das Leben grundsätzlich nicht so ernst zu nehmen. Ich denke immer, wenn irgendwas Peinliches passiert: Wenn man selbst drüber lacht, ist es halb so schlimm! Und im besten Fall entwickelt sich ein lustiger Moment mit dem Publikum zusammen.
Dana: Du singst den offiziellen EM-Song „Fire“. Wie kam es dazu?
Leony: Ich wurde angefragt. Das hat die Uefa mit Universal zusammen gemacht. Universal ist ein Musiklabel. Die haben mich angerufen und gefragt: „Willst du das machen?“ Ich habe den Song angehört, bevor ich zugesagt habe. Aber das ist so eine große Chance für mich und eine Ehre, das machen zu dürfen, da habe ich natürlich gleich Ja gesagt.
Merle: War der Song also schon fertig geschrieben?
Leony: Ich bin als Allerletzte bei dem Song dazugekommen. Meduza waren die Ersten, die von der Uefa angefragt worden sind. Dann kamen One Republic dazu. Die hatten schon sehr viel von dem Song geschrieben. Ich habe noch den Text für meine Strophe selber geschrieben und die Melodie ein bisschen abgeändert. Wir haben einfach versucht, dieses Wir-Gefühl, dieses Zusammengehörigkeitsgefühl für so ein Turnier auszudrücken. Alle brennen ja für die gleichen Sachen: für den Fußball und für ihre Mannschaften.
Dana: Wie fühlt es sich an, die Auserwählte zu sein, die die Hymne eines so großen Events singt?
Leony: Das ist eine Ehre für mich! Vor allem, weil es die Heim-EM in Deutschland ist. Und dann als Deutsche den Song machen zu dürfen, ist natürlich besonders. Das ist so ein Riesen-Event: Ganz Europa guckt auf die EM. Das ist schon aufregend!
Dana: Dein Bruder ist ja Fußballspieler. Wie stehst du zu Fußball?
Leony: Ich komme aus einer sehr fußballverrückten Familie. Fußball ist ein großer Teil meines Lebens, schon immer gewesen. In den letzten Jahren nicht mehr so sehr, weil ich nicht mehr zu Hause wohne und sehr viel unterwegs bin. Aber ich habe meine Kindheit gefühlt zu 80 Prozent auf dem Fußballplatz, auf dem Bolzplatz und vor dem Fernseher mit Fußballgucken verbracht. Ich liebe Fußball! Ich finde, vor allem bei solchen Turnieren wie der EM und der WM ist eine ganz schöne Stimmung im Land. Vor allem in Zeiten, in denen alles ein bisschen schwieriger ist auf der Welt, und auch Deutschland bei vielen Themen gespalten ist, hoffe ich, dass diese EM die Leute mal wieder zusammenbringt und alle mal kurz ihre Sorgen vergessen.
Merle: Hast du als Kind selbst Fußball gespielt?
Leony: Ich habe leider gar kein Talent zum Fußballspielen. Das ganze Fußball-Talent haben meine Brüder geerbt. Bei mir war es eher das Musikalische. Ich überlasse das Spielen lieber anderen Leuten und schaue zu!
Dana: Wirst du dir ein Spiel im Stadion anschauen?
Leony: Wir werden live auftreten bei der Eröffnungszeremonie vom Finale am 14. Juli. Und das Spiel werden wir danach natürlich dort gucken. Die anderen Spiele werde ich so gut es geht im Fernsehen anschauen, wenn ich keinen Auftritt habe.
Dana: Was glaubst du, welches Land wird die Fußball-EM gewinnen?
Leony: Deutschland natürlich (lacht)! Nein, da kenne ich mich zu wenig aus, auch was die anderen Mannschaften betrifft. Ich kann also nicht genau sagen, wer gute Chancen hat. Ich glaube, Deutschland hat sehr gute Chancen, einen guten Kader, einen guten Trainer. Und ich finde, es wird auch wieder einmal Zeit, dass wir eine EM gewinnen. Deswegen drücke ich Deutschland beide Daumen.
Leony Die Sängerin heißt eigentlich Leonie Burger und ist 26 Jahre alt. Die gebürtige Bayerin wurde unter anderem mit ihrem Song „Remedy“ bekannt. Gemeinsam mit der US-amerikanischen Band One Republic und dem italienischen DJ-Trio Meduza singt sie den offiziellen EM-Song „Fire“ (auf Deutsch: Feuer). Leony hat schon mit sechs Jahren damit angefangen, Klavier zu spielen. Später hat sie Gitarrespielen gelernt, war im Chor und in der Schulband. Ihr älterer Bruder Korbinian Burger ist Profi-Fußballer beim Drittligisten Erzgebirge Aue.