Das Wasser aus dem Hahn oder das Süßwasser in den Bächen und Seen gefriert bei null Grad. Es wird also fest. Sobald jedoch Salz im Wasser enthalten ist, muss es wesentlich kälter werden, damit es gefriert. Denn die Zahl der Wasserteilchen, die zu Eis werden können, ist im Salzwasser kleiner, weil ja hier noch die Salzkristalle im Wasser schwimmen. Die Temperatur, bei der das Salzwasser gefriert, hängt dabei von der Menge des Salzes ab: So ist die Ostsee beispielsweise weniger salzig als das Rote Meer. Das bedeutet, dass man in manchen Jahren mit eisigen Temperaturen auf der zugefrorenen Ostsee an der Küste Schlittschuh laufen kann. Am Roten Meer ginge das eher nicht, auch wenn es dort einen eiskalten Winter geben würde. Der Effekt der sogenannten Gefrierpunktserniedrigung wird auch im Winter auf den Straßen genutzt: Man streut Salz, damit das Eis taut. Dass Salzwasser nicht so schnell gefriert, ist auch am Nord- und am Südpol wichtig. Denn hier leben viele Tiere im offenen Polarmeer.
