Ein Fall für Paul Ein Cent für fünf Liter

Amélie (10) fragt: Warum kostet Wasser Geld?  

Liebe Amélie,

das Wasser auf der Erde besteht fast nur aus Salzwasser. Trinkbares Süßwasser gibt es viel weniger und ist deswegen besonders wertvoll. Man findet es zum Beispiel in Seen und Flüssen. Auch in den Boden gesickertes Regenwasser, das Grundwasser, ist trinkbar. Da dieses Wasser jedoch oft schmutzig ist, muss es gereinigt werden. In den Wasserwerken filtern Maschinen den Schmutz aus dem Wasser. Dann wird geprüft, ob die Qualität gut genug ist, dass man es trinken kann. Auch schmutziges, verbrauchtes Wasser wird in den Kläranlagen wieder gereinigt und zu Trinkwasser aufbereitet. Die Leitungen, in denen das Wasser bis zu dir nach Hause fließt, müssen intakt gehalten werden. Außerdem braucht man Menschen, die in den Wasserwerken arbeiten und sicherstellen, dass dort alles gut funktioniert. Damit die Kosten für all diese Dinge gedeckt werden können, ist Wasser in Deutschland nicht umsonst. Ein Liter Leitungswasser kostet im Schnitt 0,2 Cent, also kosten fünf Liter einen Cent. Da Wasser ein Menschenrecht ist, muss der Staat theoretisch dafür sorgen, dass jeder Mensch Zugang zu Wasser hat. Armen Menschen muss deshalb ein Mindestbedarf an Wasser kostenlos zur Verfügung stehen. Allerdings ist dies trotzdem oft nicht der Fall.