Die Heiligen Drei Könige Hoher Besuch für den kleinen Jesus

Manuela Kaczmarek

Caspar, Melchior und Balthasar: Unter diesen Namen kennst du wahrscheinlich die Heiligen Drei Könige, die das Jesuskind besucht haben sollen.  Ob es sie wirklich gegeben hat, ist unklar. Wir werfen einen Blick in die Geschichte der rätselhaften Weisen.

Wer waren sie?

Heutzutage sprechen wir immer von den Heiligen Drei Königen. Doch egal in welcher Bibelübersetzung man nachliest: Von Königen ist nie die Rede. Stattdessen steht dort: Weise, Sterndeuter oder sogar Magier. Sterndeuter nannte man damals Männer, die durch Himmelsbeobachtungen den Stand der Sterne sowie Sonnen- und Mondfinsternisse vorhersagen konnten. Darum dachten manche Leute, diese Menschen hätten Zauberkräfte. Stattdessen waren die Männer sehr gebildet. Erst mehrere Hundert Jahre später sprachen die Menschen von Königen. Sie glaubten, nur Könige könnten so wertvollen Geschenke wie Gold mitbringen. In der Bibel steht auch nicht die Anzahl der Sterndeuter. Doch weil sie drei Gaben gebracht haben sollen, gingen die Menschen von drei Männern aus.

Wieso kamen sie?

In der Bibelgeschichte folgen die Weisen einem Stern, der sie nach Bethlehem zum Jesuskind führt. Vermutlich haben die Weisen aber alte Schriften gelesen. In diesen stand, dass der Herrscher der Endzeit erscheinen solle, wenn die Sterne eine bestimmte Stellung einnehmen. Im christlichen Glauben ist Jesus dieser König und Herrscher. Diese Position der Sterne konnten die Weisen vorausberechnen. Dann sollen sie sich auf den Weg gemacht haben, um diesen neuen Herrscher zu verehren.

Woher kamen sie?

In der deutschen Bibelübersetzung heißt es, dass die Weisen aus dem Morgenland kamen. Der Originaltext war aber auf Griechisch verfasst. „Apo anatolôn“ bedeutet einfach: aus dem Osten oder aus dem Orient. Eine genaue Ortsangabe ist das nicht. Die Weisen könnten aus dem heutigen Irak gekommen sein, andere Forscher vermuten Indien. Auf manchen kirchlichen Bildern sind die drei Könige auch Vertreter der Kontinente: Einer kommt aus Europa, einer aus Asien und einer aus Afrika. Die biblische Geschichte soll vor allem eines zeigen: Jesus ist nicht irgendein Kind. Er ist so wichtig, dass sich Menschen von weit her auf den Weg machen, um ihn anzubeten und zu beschenken.

Wie hießen sie?

Die Namen der drei Weisen stehen nicht in der Bibel. Sie tauchen erst im 6. Jahrhundert in Schriften auf: Melichior, Bithisarea und Gathaspa. Mit der Zeit veränderten sich die Namen zu denen, die du heute kennst: Caspar, Melchior und Balthasar. Caspar bedeutet Schatzmeister. Er soll Weihrauch zur Krippe gebracht haben. Melchior ist der „Lichterkönig“ und hat das Gold zur Krippe getragen. Balthasar bedeutet „Gott schütze den König“. Er soll Jesus Myrrhe geschenkt haben.

Was brachten sie?

Laut Bibel brachten die Weisen Gold, Weihrauch und Myrrhe. Für die Weisen war Jesus ein König. Darum war Gold ein passendes Geschenk für ihn. Mit dem wertvollen Metall wird er besonders geehrt. Weihrauch wird aus dem Harz des Weihrauchbaums gewonnen. Bei besonderen Kirchenfesten wird Weihrauch verbrannt, der Rauch riecht sehr stark. Indem die Weisen Jesus mit Weihrauch beschenken, erkennen sie ihn als Gott an. Myrrhe ist ein bitterer Saft, der aus der Rinde eines Baums gewonnen wird. Trocknet dieser Saft, wird er zu durchsichtigen Körnern. Myrrhe hilft gegen Entzündungen, Wunden heilen damit besser.