Emma: Haben Sie „Die drei Fragezeichen“ auch schon als Kind gelesen oder gehört?
Christoph Dittert: Ja, ich glaube, ich habe sie sogar schon gehört, bevor ich lesen konnte. Ich erinnere mich daran, dass ich mit meinem Vater und meinem Bruder bei uns im Garten gezeltet habe. Und da haben wir „Die drei Fragezeichen und der unheimliche Drache“ gehört. Und der Drache brüllt darin auch so unheimlich. Da habe ich so Angst bekommen, dass ich raus aus dem Zelt und rein ins Haus zu meiner Mama gelaufen bin. Da war ich also echt noch klein.
Wusstest du, dass die Bücher über „Die drei Fragezeichen“ und „Die drei Fragezeichen Kids“ von mehreren Autoren geschrieben werden? Christoph Dittert ist einer von ihnen. Unsere Reporterinnen Katharina (10) und Emma (11) haben ihn bei den Stuttgarter Buchwochen getroffen.
Emma: Wie kommen Sie auf die Ideen zu den Büchern?
Christoph Dittert: Das ist ganz unterschiedlich. Ich reise zum Beispiel gerne durch die Weltgeschichte. Wenn ich da tolle Sachen oder coole Plätze sehe, verfallene Hotels und so etwas, dann mache ich da viele Bilder und schreibe eine Geschichte, die genau dort spielt.
Katharina: Wieso werden die Figuren nicht älter?
Christoph Dittert: Das hat man einfach so festgesetzt. Bei „Die drei Fragezeichen Kids“ sind Justus, Peter und Bob so 10 Jahre alt. Und das bleiben sie einfach, damit wir auch in 10 Jahren noch Bücher schreiben können, in denen die drei 10 sind und damit es gut zu „Die drei Fragezeichen Kids“ passt. Das ist nicht so ganz echt, aber bei Büchern kann man das machen.
Katharina: Welcher Figur sind Sie am ähnlichsten, Justus, Peter oder Bob?
Christoph Dittert: Die guten Eigenschaften habe ich von allen: Ich bin so schlau wie Justus, so sportlich wie Peter, ... (lacht). Nein, das war ein bisschen geflunkert. Ich glaube, ich bin Justus am ähnlichsten. Der weiß so viele Sachen und der ist auch ein bisschen klugscheißerisch, das kann ich auch sein.
Emma: Wieso lösen die drei Detektive ihre Fälle immer in den Ferien oder am Wochenende?
Christoph Dittert: Wenn zum Beispiel Mittwoch wäre, dann müssten die morgens in die Schule gehen und hätten keine Zeit, Verbrecher zu jagen oder zu ermitteln. Dann müsste ich immer so was schreiben wie: „Am nächsten Morgen mussten sie erst mal in die Schule“ und drei Seiten erzählen, wie sie im Matheunterricht sitzen oder so. Das will man ja auch nicht unbedingt lesen. Deswegen ist es ganz geschickt, wenn es immer in den Ferien ist oder eben am Freitag, Samstag und Sonntag. Manchmal ist das gar nicht so einfach. Wenn ich so ein Buch plane, dann schreibe ich mir oft die Zeiten hin. Und dann denke ich: Oh, jetzt ist in der Geschichte Sonntag, ich muss fertig werden. Denn montags ist ja wieder Schule.
Katharina: Was sind die größten Unterschiede zwischen „Die drei Fragezeichen“ und „Die drei Fragezeichen Kids“?
Christoph Dittert: In „Die drei Fragezeichen“ sind Justus Peter und Bob einfach ein Stück älter. Deswegen sind die Geschichten spannender oder komplizierter. Bei „Die drei Fragezeichen Kids“ sind die Geschichten ein bisschen lockerer und lustiger. Da gibt es ja auch Bilder, und die Texte sind größer gedruckt, damit man es leichter lesen kann. Und natürlich sind die Kids in der Kaffeekanne, und die „drei Fragezeichen“ auf dem Schrottplatz im Campinganhänger.
Emma: Was ist am schwersten daran, ein Buch zu schreiben?
Christoph Dittert: Mir fällt es am schwersten, lange genug und konzentriert am Computer zu sitzen, ohne mich ablenken zu lassen. Das Erfinden der Geschichte und was da passieren soll, fällt mir eigentlich ganz leicht. Ich mache das schon seit 25 Jahren. Aber mich dann zu konzentrieren und die Sätze hinzukriegen, das fällt mir immer schwerer.
Katharina: Wissen Sie beim Schreiben des Buches immer schon das Ende?
Christoph Dittert: Wenn ich „Die drei Fragezeichen“ schreibe, dann ja. Bevor ich den ersten Satz schreibe, mache ich mir einen ganz langen Plan, der ist schon so fünf bis neun Seiten lang. Da steht genau drin, was in welchem Kapitel passiert. Bei anderen Büchern schreibe ich manchmal ein bisschen drauf los und weiß nur ungefähr, wie es weitergeht.
Emma: Haben Sie Tipps für Kinder, die gerne Geschichten schreiben?
Christoph Dittert: Ja: viel lesen. Dann sieht man ein bisschen, wie eine gute Geschichte funktioniert. Und dann solltest du selbst viel schreiben – was dir in deiner Fantasie einfällt oder was du auf dem Herzen hast. Gib es dann anderen Leuten zu lesen, die dir Tipps dazu geben können. Die sagen, was gut ist und auch was schlecht ist. Man hört ja am liebsten, was gut ist. aber wenn zum Beispiel jemand sagt: „Das verstehe ich nicht“ oder „Das ist doch komisch“, dann ist das hilfreich. Auch mir sagen Leute immer noch, was ich besser machen kann.
Christoph Dittert Seit 2011 schreibt der Autor über die drei Detektive Justus, Peter und Bob. Im Februar ist sein aktuellster Band „Die Stadt aus Gold“ erschienen. Über „Die drei Fragezeichen Kids“ hat er mehrere sogenannte Midibände geschrieben, die ein kleineres Format haben, zum Beispiel „Astronaut in Gefahr“ und „Insektenalarm“. Auch für Rätselpuzzles der „Kids“ hat er Kurzgeschichten geschrieben. Außerdem arbeitet er immer wieder mit dem Autor Björn Berenz zusammen. Die beiden haben die Reihe „Explorer Team“ geschrieben, in denen die Leserinnen und Leser miträtseln müssen. Und „Die Zeitenspringer“ ist eine Mischung aus Roman und Sachbuch. Der 50-Jährige hat drei Kinder. In seiner Freizeit reist er gerne, besonders gern geht er auf den Azoren (portugiesische Inselgruppe im Atlantik) ganz allein wandern.