Wer ist auf Platz eins? Die meisten Stimmen hat die Union aus den Parteien CDU und CSU geholt – von allen Parteien werden sie nun mit der größten Anzahl von Politikern und Politikerinnen in den Bundestag einziehen. Somit stellen sie sehr wahrscheinlich auch den nächsten Bundeskanzler: Friedrich Merz.
Was ist mit dem zweiten Platz? Rund jeder fünfte Wähler hat für die AfD gestimmt, sodass diese auf dem zweiten Platz landet. Allerdings möchte mit dieser Partei keine der anderen Parteien zusammenarbeiten. Das wurde schon vor der Wahl immer wieder betont. Denn die AfD ist eine politisch sehr rechte Partei. Die Mitglieder sind der Meinung, es solle in Deutschland nur um die Deutschen gehen.
Was ist mit der SPD? Diese Partei ist die älteste Partei Deutschlands und muss sich nun mit dem schlechtesten Ergebnis ihrer Geschichte abfinden. Die Partei des derzeitigen Bundeskanzlers Olaf Scholz landet auf Platz drei.
Und die anderen? Platz vier geht an die Grünen. Auch sie haben im Vergleich zur letzten Wahl Stimmen verloren. Gefreut haben sich die Mitglieder der Partei Die Linke. Sie haben mehr Stimmen geholt als erwartet.
Wer kommt nicht rein? Für die Parteien FDP und BSW hat es nicht gereicht. Sie haben die Fünf-Prozent-Hürde nicht geschafft, also nicht genug Stimmen bekommen, um in den Bundestag einzuziehen. Bis November war die FDP eine der Regierungsparteien.
Wie geht es weiter?
Es geht vor allem darum, wie viele Sitze eine Partei im Bundestag bekommt. Um regieren zu können, braucht man mehr als die Hälfte aller Sitze, etwa um neue Gesetze zu beschließen oder um andere wichtige Entscheidungen zu treffen. Die CDU/CSU schafft das nicht alleine. Daher müssen sich die Politikerinnen und Politiker mit einer anderen Partei verbünden. Das nennt man eine Koalition. Die CDU/CSU möchte darüber mit der SPD sprechen, denn eine Zusammenarbeit mit der AfD schließt sie aus. Ob eine Koalition aus CDU/CSU und SPD wirklich klappt, muss sich in den nächsten Wochen zeigen. Bis dahin bleibt die aktuelle Regierung rund um Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Amt.
Wer hat wie gewählt?
Die AfD ist in allen fünf ostdeutschen Ländern die stärkste Partei. In Teilen dieser Länder, etwa in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gelten Teile der Partei als gesichert rechtsextrem. Die AfD ist besonders erfolgreich bei Wählern zwischen 35 und 44 Jahren, die weniger gebildet sind – das haben Wahlexperten nach der Wahl untersucht. Zudem hat die AfD viele Wählerinnen und Wähler gewonnen, die bei vorherigen Wahlen nicht abgestimmt haben. Die Wahlforscher haben noch mehr über die Wählenden herausgefunden. Menschen mit einer guten Bildung haben eher die Grünen gewählt. Die CDU/CSU stößt insbesondere bei Älteren auf sehr große Zustimmung, auch die SPD hat die höchsten Werte bei Leuten über 60 Jahren. Bei den jüngsten Wählern bis 24 Jahre schneidet Die Linke am besten ab, vor allem bei jungen Frauen, die in Städten wohnen.
Was machen die bekannten Politiker?
Olaf Scholz (SPD), der bisherige Bundeskanzler, wird nicht direkt in der neuen Regierung mitarbeiten, auch wenn die SPD in einer Koalition mitregiert. Er will also nicht Minister werden. Er bleibt wohl als einfacher Politiker im Bundestag. Robert Habeck, der Kanzler-Kandidat der Grünen und bisherige Stellvertreter des Bundeskanzlers, sagte direkt nach der Wahl, dass er keine wichtige Funktion in seiner Partei mehr haben möchte. „Es war ein großartiger Wahlkampf“, sagte Habeck. Aber auch: „Es ist kein gutes Ergebnis, ich wollte mehr, und wir wollten mehr“. Der FDP-Chef und ehemalige Finanzminister Christian Lindner, der die bisherige Regierung zum Sturz gebracht hatte, wird sich aus der Politik verabschieden. Denn seine Partei hat es gar nicht in den Bundestag geschafft.