Nachwuchs und Rückkehrer
Immer weniger Abiturienten studieren auf Lehramt. Daher fordern einige Experten, die strenge Auswahl an den Universitäten und Pädagogischen Hochschulen (PHs) abzuschaffen. Eine PH ist so ähnlich wie eine Uni. Dort studiert man, wenn man Grundschullehrerin werden will. Wenn man auch ohne Einser-Abi Lehrer werden könnte, würde es bald mehr Nachwuchs geben, sagen Lehrerverbände. Auch das Kultusministerium, das für die Schulen zuständig ist, versucht, so schnell wie möglich mehr Lehrer einzustellen. Dafür holt es nun 500 Lehrkräfte aus dem Ruhestand in die Schulen zurück. Langfristig soll der Mangel an ausgebildeten Lehrern auch dadurch behoben werden, dass mehr Studienplätze eingerichtet werden – vor allem für die Grund- und Sonderschulen, die Unterund die Mittelstufe.
Quereinsteiger schnell an die Schulen holen
Damit es möglichst schnell mehr Lehrkräfte an den Schulen gibt, fordern der Lehrerverband Bildung und Erziehung sowie die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, auch Quereinsteiger einzustellen. Quereinsteiger sind Menschen, die zwar studiert haben, aber nicht speziell, um Lehrer zu werden. Sie können sich aber durch eine Weiterbildung zum Lehrer oder zur Lehrerin ausbilden lassen. Dafür wird gerade geworben.
Lehrer müssen entlastet werden
Der Lehrerberuf muss wieder attraktiver werden. Ute Kratzmeier von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) setzt sich für die Interessen von Lehrerinnen und Lehrern ein. Sie schlägt vor, dass Verwaltungskräfte an den Schulen arbeiten könnten. Diese könnten Lehrern und Rektoren viel Arbeit abnehmen. Denn im Moment bleibt viel Organisations- und Verwaltungsarbeit an den Lehrern hängen. Zudem müssen Lehrer immer mehr Überstunden machen. Diese Zeit fehlt für die Vorbereitung und das Korrigieren von Klassenarbeiten. So sehen viele Kinder zum Teil deutlich überforderte und gestresste Lehrer. Das hält Schüler wiederum davon ab, selbst später den Lehrerberuf ausüben zu wollen.