Bibi und Tina „Galoppieren ist für uns zu gefährlich“

Maresa Stölting

Die Hexe Bibi und ihre beste Freundin Tina sind zurück – diesmal in einer zehnteiligen Serie bei Amazon Prime. Wir haben mit den beiden neuen Hauptdarstellerinnen Ina Hirschberg (18) und Harriet Herbig-Matten (16) gesprochen.  

Hallo Ina und Harriet. Wie habt ihr erfahren, dass ihr die Rollen als Bibi und Tina ergattert habt?

Harriet: Beim letzten Casting kamen wir zusammen in den Raum, in dem die Regisseure und Produzenten saßen. Der Regisseur Detlev Buck hat zu uns gesagt: Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für euch.

Ina: Er meinte: „Die schlechte ist: Ihr werdet in diesem Sommer viel Arbeit haben und keine Ferien. Und die gute Nachricht ist: Ihr habt die Rollen.“ Dann sind wir wie blöd rumgehüpft und haben uns alle umarmt.

Detlev Buck hat auch die vier Kinofilme über „Bibi und Tina“ gedreht. Bei der Serie hat neben ihm auch David Gruschka Regie geführt. Wie funktioniert die Arbeit mit zwei Regisseuren?

Harriet: Den Großteil hat David Gruschka gedreht. Detlev Buck war am Anfang eine Woche am Set und am Ende wieder. „Bibi und Tina“ sind einfach seine Mädchen – deswegen will er immer noch dabei sein, das macht ihm viel Spaß.

Ina: Detlev Buck und David Gruschka sind beide sehr cool, aber ganz unterschiedlich. Trotzdem sieht man der Serie nicht an, dass sie von zwei Regisseuren gemacht wurde. Detlev Buck ist sehr spontan. Es ist häufig passiert, dass wir Sachen komplett geändert haben, manchmal bei der Probe am Abend vorher, manchmal erst am Drehtag selbst, weil ihm auf einmal eine noch bessere Idee gekommen ist. David Gruschka arbeitet ganz anders und hat sich mehr an das Drehbuch gehalten. Beide haben das auf ihre Art sehr liebevoll gemacht.

Harriet: David Gruschka hat einen kleinen Sohn und hat ihn oft nach seiner Meinung gefragt. Dadurch konnte er sich sehr gut in die Zuschauer hinein versetzen.

In der Serie sieht man euch galoppieren, und Bibi hat einen Einsatz als Rettungsschwimmerin. Seid ihr in solchen Szenen wirklich immer selbst zu sehen?

Harriet: Für das Galoppreiten haben wir Doubles. Solche Szenen dürfen wir nicht selbst machen, weil es zu gefährlich wäre. Beim Reiten in Schritt und Trab sind aber wir zu sehen. Das hat sehr viel Spaß gemacht! Ich musste für die Serie extra reiten lernen.

Ina: Das Rettungsschwimmen wurde zwischendurch aus dem Drehbuch gestrichen, weil das Team es zu aufwendig fand. Aber ich bin wirklich Rettungsschwimmerin! Darum hat Detlev Buck gesagt: „Okay, ich vertraue dir.“  Ich war ganz schön aufgeregt, weil ich nur einen Versuch hatte. Nach dem ersten Sprung ins Wasser ist man schließlich komplett nass. Aber es hat Spaß gemacht und gut geklappt!

Pferde, Ziegen, Wildschweine: Ihr habt mit ganz schön vielen Tiere gedreht. Da geht doch bestimmt mal etwas schief, oder?

Ina: Mit Tieren klappt es oft nicht so, wie es im Drehbuch steht. Die haben ihren eigenen Willen.

Harriet: Es ist nie etwas Schlimmes passiert. Aber das Double von Chico, dem Spanier, ist beim Galopp mal runtergefallen. Die Doubles sind aber  alle absolute Profis und wissen genau, wie man fällt und wie man sich abrollen muss. Im Fall von Chico sah das aber so cool aus, dass die Szene sogar verwendet wurde. Und Chico sagt dann, dass Runterfallen nicht schlimm ist, man muss dann nur wieder aufstehen! 

Ina: Mit Tieren passieren aber auch coole Dinge! Für die Wildschwein-Folge  kam eine Tiertrainerin mit einem Schwein – und hat auch ihren Affen mitgebracht. Den fanden alle so süß und toll! Als wir abends für den nächsten Tag geprobt haben, haben wir dafür gekämpft, dass der Affe in der Serie vorkommt. Buck hat gesagt: „Wenn ihr eine sinnvolle Idee habt, wie wir den Affen einbauen könnten, dann machen wir das.“ Und jetzt ist der Affe in der Serie!

Was würdet ihr gerne hexen können?

Ina: Ich würde gerne hexen, dass die Güter, die es auf der Welt gibt, so verteilt sind, dass jeder gut davon leben kann. Ich finde es ungerecht, dass manche Menschen in Geld ertrinken und andere verhungern.

Harriet: Tina kann ja eigentlich nicht hexen . . . Aber ich würde herbeihexen, dass es eine zweite Staffel von „Bibi und Tina“ gibt!


Ina Hirschberg Die 18-Jährige heißt eigentlich Katharina, aber alle nennen sie Ina. Für „Bibi und Tina“ stand die Elftklässlerin zum ersten Mal vor der Kamera. Jahrelang hat sie im Schul- und im Kirchenchor gesungen – was nun für die singende Bibi sehr praktisch war. Um genau wie die junge Hexe auszusehen, wurde Ina jeden Tag ein Pony ins Haar gesteckt.

Harriet Herbig-Matten Schon als Kind war die 16-Jährige ein riesiger Fan der Hörspiele von „Bibi und Tina“. Sie  konnte sogar eine Folge auswendig aufsagen. Trotzdem hat sie privat keine roten Haare und läuft weder nur in Blau noch in Reitklamotten herum. Sie findet es toll, dass sie als Tina nicht nur schauspielert, sondern auch reitet, singt und tanzt. Für die Serie hat sie sogar Flamenco-Tanzen gelernt.