Alexander von Humboldt Der zweite Kolumbus

Assata Frauhammer

Vor 250 Jahren wurde Alexander von Humboldt geboren. Er erforschte die Welt wie kein anderer und zählt zu den berühmtesten Deutschen aller Zeiten.

Kindheit: Alexander von Humboldt kommt am 14. September 1769 in Berlin zur Welt. Gemeinsam mit seinem zwei Jahre älteren Bruder Wilhelm wächst er auf Schloss Tegel auf. Dort werden die beiden auch unterrichtet. Humboldt nennt das Schloss aber „Schloss Langweil“. Schon als Kind interessiert er sich für die Natur, sammelt Insekten, Steine und Pilze. Er kann sehr gut malen und träumt davon, ferne Länder zu bereisen.

Viele Interessen: Humboldt studiert Staatswirtschaft, hört Vorlesungen in Physik, Medizin und Altertumswissenschaften. Er arbeitet zunächst im Bergbau. Humboldt ist aber unendlich neugierig, begeistert sich für Physik, Chemie, Biologie, Astronomie, das Klima und vieles mehr. Als seine Mutter stirbt, erbt er viel Geld. Das ermöglicht ihm,  sich ganz dem Traum vom Reisen und Forschen zu widmen.

Die erste große Expedition: 1799 macht sich Humboldt auf den Weg nach Amerika – damals natürlich ohne Auto oder Flugzeug. Er reist  zu Fuß oder auf einem Segelschiff. Im Gepäck hat er die modernsten Messgeräte seiner Zeit. Fünf Jahre dauert die Reise, auf der er alles erforscht, was ihm in die Hände kommt. Er besteigt Berge und Vulkane, sammelt Pflanzen, beobachtet Tiere, paddelt wochenlang auf einem Fluss. Dabei fertigt er genaueste Aufzeichnungen an. Wegen seiner Erforschung Amerikas wird Humboldt auch als der zweite Kolumbus bezeichnet. Christoph Kolumbus hat den Kontinent im Jahr 1492 entdeckt.

Immer mehr Wissen: 1829 bricht Humboldt zu einer zweiten großen Reise nach Russland auf. Auch diesmal bringt er viele neue Erkenntnisse mit. Bis kurz vor seinem Tod am 6. Mai 1859 arbeitet Humboldt an seinem Lebenswerk, dem „Kosmos“. Darin will er das gesamte Wissen über die Welt vereinen.

Namensgeber: Alexander von Humboldt diente immer wieder als Namensgeber für Tiere, Pflanzen, Naturphänomene und vieles mehr. So wurden etwa eine kalte Meeresströmung, eine Tiefebene auf dem Mond, ein Asteroid, eine Fledermausart, Orchideen, ein Gebirge, zwei Gletscher, ein Nationalpark, mehrere Orte und Straßen, Schiffe und Schulen nach dem berühmten Forscher benannt.