Menschen in Gefahr
Die Kämpfe treffen auch Sudanesinnen und Sudanesen, die mit der Angelegenheit gar nichts zu tun haben. In der Hauptstadt Khartum und an einigen anderen Orten gibt es immer wieder Schüsse und Explosionen. Sogar Wohnhäuser sollen eingestürzt sein. Bisher sind mindestens 400 Menschen gestorben, mehrere Tausend wurden verletzt. Viele Menschen saßen in ihren Häusern fest, oft ohne Strom, Internet und fließendes Wasser und ohne Möglichkeit, Getränke, Essen oder Medikamente zu besorgen. Zehntausende sind bereits in die Nachbarländer geflohen und haben sich auf dem Weg dorthin in Lebensgefahr begeben. Aus der Hauptstadt war die Flucht besonders schwierig, weil dort an so vielen Stellen gekämpft wurde.
Kein Ende in Sicht
Eine normale Ausreise aus dem Sudan war nicht mehr möglich. Auch an Flughäfen wurde gekämpft, es starteten keine Flüge mehr. Zahlreiche Länder hatten darum schnell damit begonnen, ihre Staatsbürger zu evakuieren, das heißt in Sicherheit zu bringen. Auch Deutschland hat eigene Flugzeuge in den Sudan geschickt, um mehrere Hundert Deutsche aus dem Sudan zu holen. Anfang der Woche wurde zwar eine vorübergehende Waffenruhe vereinbart, damit Menschen ärztlich versorgt werden und sich in Schutzzonen begeben können. Ob sie wirklich eingehalten wird, war aber noch unklar. Die Kämpfe werden sicher weitergehen. Politiker und Politikerinnen anderer Länder wollen nun vermitteln und dabei helfen, eine Lösung für den Streit zu finden.
Der Sudan ist etwa fünfmal so groß wie Deutschland und der drittgrößte Staat Afrikas. Er war sogar mal der größte. Aber weil sich die Menschen im Norden und Süden nicht verstanden haben, wurde das Land im Jahr 2011 in den Sudan und den Südsudan geteilt. Der Sudan hat etwa 46 Millionen Einwohner. Er liegt im Nordosten Afrikas und grenzt unter anderem an Ägypten, Libyen und das Rote Meer.