Afrika Machtkampf im Sudan

Assata Frauhammer

Die zwei mächtigsten Generäle des Landes konnten sich nicht einigen. Deshalb sind im Sudan vor knapp zwei Wochen heftige Kämpfe ausgebrochen.

Das Land im Nordosten Afrikas wird seit 2021 von General Abdel Fattah al-Burhan regiert. Er war mithilfe des Militärs und der Kämpfergruppe RSF an die Macht gekommen. Der Anführer der RSF, Mohammed Hamdan Daglo, wurde damals sein Stellvertreter. Seitdem gab es im Sudan immer wieder Proteste und die Forderung nach demokratischen Wahlen. Eigentlich sollte es demnächst eine neue Regierung im Sudan geben. Die RSF sollte dann Teil der Armee des Landes werden. Dabei kam es zum Streit zwischen Al-Burhan und Daglo darüber, wer die Macht im Land haben wird.

Menschen in Gefahr

Die Kämpfe treffen auch Sudanesinnen und Sudanesen, die mit der Angelegenheit gar nichts zu tun haben. In der Hauptstadt Khartum und an einigen anderen Orten gibt es immer wieder Schüsse und Explosionen. Sogar Wohnhäuser sollen eingestürzt sein. Bisher sind mindestens 400 Menschen gestorben, mehrere Tausend wurden verletzt. Viele Menschen saßen in ihren Häusern fest, oft ohne Strom, Internet und fließendes Wasser und ohne Möglichkeit, Getränke, Essen oder Medikamente zu besorgen. Zehntausende sind bereits in die Nachbarländer geflohen und haben sich auf dem Weg dorthin in Lebensgefahr begeben. Aus der Hauptstadt war die Flucht besonders schwierig, weil dort an so vielen Stellen gekämpft wurde.

Kein Ende in Sicht

Eine normale Ausreise aus dem Sudan war nicht mehr möglich. Auch an Flughäfen wurde gekämpft, es starteten keine Flüge mehr. Zahlreiche Länder hatten darum schnell damit begonnen, ihre Staatsbürger zu evakuieren, das heißt in Sicherheit zu bringen. Auch Deutschland hat eigene Flugzeuge in den Sudan geschickt, um mehrere Hundert Deutsche aus dem Sudan zu holen. Anfang der Woche wurde zwar eine vorübergehende Waffenruhe vereinbart, damit Menschen ärztlich versorgt werden und sich in Schutzzonen begeben können. Ob sie wirklich eingehalten wird, war aber noch unklar. Die Kämpfe werden sicher weitergehen. Politiker und Politikerinnen anderer Länder wollen nun vermitteln und dabei helfen, eine Lösung für den Streit zu finden.


Der Sudan ist etwa fünfmal so groß wie Deutschland und der drittgrößte Staat Afrikas. Er war sogar mal der größte. Aber weil sich die Menschen im Norden und Süden nicht verstanden haben, wurde das Land im Jahr 2011 in den Sudan und den Südsudan geteilt. Der Sudan hat etwa 46 Millionen Einwohner. Er liegt im Nordosten Afrikas und grenzt unter anderem an Ägypten, Libyen und das Rote Meer.