20 Jahre Euro Geburtstags-Geld

Tessa Hartwig

Seit der Einführung des Euro-Bargelds am 1. 1. 2002 ist viel passiert. Einige Scheine und Münzen wurden nachgedruckt, andere dagegen schon wieder abgeschafft, und zum Jubiläum soll es für die Banknoten sogar ein neues Gesicht geben. Wir werfen einen Blick zurück auf 20 Jahre mit der gemeinsamen europäischen Währung.

Von der D-Mark zum Euro
Vor dem Euro hatte fast jedes Land seine eigene Währung. In Österreich gab es den Schilling, in Italien die Lira und in Deutschland die Deutsche Mark. Schon Ende der 1960er Jahre, also etwa 20 Jahre nach der Gründung einer ersten europäischen Gemeinschaft, begannen die Politiker in Europa, über eine gemeinsame Währung nachzudenken. Denn diese hat viele Vorteile. Sie erleichtert Unternehmen verschiedener Länder den Handel miteinander. Preise können leichter verglichen werden. Und auch für Privatpersonen ist es sehr praktisch, beim Reisen kein Geld umtauschen zu müssen.
Nach sehr vielen Verhandlungen und Vorbereitungen wurde der Euro dann 1999 erst einmal als „unsichtbare Währung“ eingeführt. Das bedeutet, er wurde nur für Banküberweisungen und andere elektronische Zahlungen genutzt. Zum Jahreswechsel 2001/02 ging dann das Bargeld an den Start.
Die D-Mark-Scheine der Banken wurden übrigens verbrannt, und die Münzen wurden eingeschmolzen.
Doch bis heute fällt der Abschied von der D-Mark schwer: Laut der Bundesbank sind immer noch etwa 12,4 Milliarden D-Mark, also etwa 6,34 Milliarden Euro, in alten Scheinen im Umlauf! Das liegt wohl vor allem an den älteren Menschen, die sich von ihrer alten Währung nicht trennen wollen. Anders als in anderen europäischen Ländern können deutsche Bürger bis heute D-Mark in Euro tauschen.

Symbol eines vereinten Europas
Lange wurde über den Namen der gemeinsamen Währung gestritten. Euro galt als Kompromiss: Es ist in allen Sprachen der EU gut auszusprechen und erinnert an die Einigkeit von Europa. Das Wort „Cent“ leitet sich aus dem Lateinischen ab und bedeutet „der Hundertste“.
Das Eurosymbol gibt es schon seit den 1970er Jahren. Das „€“ erinnert an den griechischen Buchstaben Epsilon. Das alte Griechenland gilt als Ursprung der europäischen Kultur. Außerdem steht das Symbol für den ersten Buchstaben des Wortes Europa, und die beiden parallel durch das Symbol verlaufenden Linien sollen die Stabilität der Währung darstellen.

Neue Scheine, neues Glück?
Zum 20-Jahr-Jubiläum will die Europäische Zentralbank neue Scheine drucken – und zwar mit neuen Motiven. So soll das Bargeld wieder moderner und beliebter werden. Die EU-Bürger dürfen mitentscheiden, wie die neuen Scheine aussehen sollen. Das wird wohl ein langer Prozess: Mit einer Entscheidung und dem Druck der Scheine ist frühestens 2024 zu rechnen.